In «20 Minuten» vom 27.Januar schreibt Wissenschaftsjournalist Beat Glogger in einem Kommentar, dass sein persönlicher Gentest ihn zum «geborenen Marathonläufer» qualifiziert habe (siehe PDF). Eine verheissungsvolle Perspektive. Doch der Chef der wöchentlichen «Wissen»-Seiten im meist gelesenen Schweizer Print-Titel relativiert die Aussagekraft solcher Risikovoraussagen für allerlei Krankheiten auf eine überaus anschauliche Art. Kompliment. Glogger wählte nämlich keineswegs den genetisch idealen Marathon als seine Lieblingsdisziplin, sondern war gemäss seinen Aussagen vier Jahre lang Mitglied im Schweizer Nationalkader der Hürdensprinter.
Aber bitte scharf nachdenken! Setzte der begabte Leichtathlet letztendlich nicht auf die falsche sportliche Karte? Der ehrgeizige Biologiestudent hätte in seinen Jugendjahren wohl besser den populären 42-km-Ausdauerlauf trainiert und wäre dadurch höchstwahrscheinlich zum erfolgreichen Vorläufer von Viktor Röthlin geworden. Ein paar stolze Medaillen hätte er bestimmt gewonnen, auch würde sein Name die helvetische Sportgeschichte zieren. Eigentlich schade, dass die Gentests nicht schon früher erhältlich waren! Die PR-Initiative von ETH-Professor Ernst Hafen, die solche erbtechnischen Proben derzeit lautstark propagiert, kommt für zahlreiche Talentierte in den unterschiedlichsten Sparten eindeutig zu spät.
Dafür brauchts weder einen Hafen, noch einen Glogger. Gerade im Sport wird ja schon seit langem mit allen Mitteln schon frühzeitig selektioniert, auch mit genetischen. Lance Armstrong hätte meines Wissens lieber einen anderen Sport betrieben als Velo. Aber die Mediziner fanden in ihm die idealen Voraussetzungen fürs Radeln.
Ich habe die Analyse auch gemacht. Es heisst zwar, ich sei «likely» Sprinter, laufe aber lieber Langstrecken. Das alte Spiel zwischen Eignung und Neigung? Letztlich scheitn sich die Neigung doch durchzusetzen.
Übrigens: So schlecht war ja Gloggers Wahl eines Biologiestudiums statt eines Marathondauertrainings auch nicht. Es ist zwar keine Goldmedaille geworden, aber immer hin ein Dr. h.c.
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