Herzliche Gratulation! Unser Mitblogger Martin Hicklin hat heute einen Ehrendoktor der Universität Basel verliehen bekommen und zwar – wie die Uni schreibt – weil er durch seine Berichterstattung dem Wissenschaftsstandort Basel und der Schweizer Wissenschaft wichtige Dienste geleistet hat, unter anderem auch als Mitbegründer der Kinder-Universität Basel und in Zeitungskolumnen. Seine Zeitung hat dazu auch ein schönes Foto: Martin bewegt.
Nov. 25th, 2011 by Die Bleiwüste lebt - Dominik Büchel | 4 Comments »
Hier kommt nichts mehr Neues
Gratuliere herzlich!
Ich gratuliere auch! Schön, dass du bei uns dabei bist, Martin.
Schliesse mich den Gratulationen herzlichst an. Tolle Krönung einer Wissenschaftsjournalismuskarriere! Allerdings gibt es bei solchen Auszeichnungen für Ausserakademische auch immer eine kleine Vorbehaltsfrage: War der Geehrte gegenüber dem Wissenschaftsbetrieb zu wenig kritisch, gar zu nachsichtig? Doch Kritik ist hier wohl das „falsche“ Kriterium, es braucht eine differenzierte Beobachtungsgabe, um das Geschehen in Hochschulen und Forschung kompetent und fair einzuordnen. Diese Stärke hat Dr. h.c. Martin stets gezeigt, bei der heutigen BaZ-Wissenschaftsberichterstattung vermisse ich sie leider immer mehr (dazu nächste Woche ein neuer „Mediensplitter“).
Danke für die Gratulationen. Ist ja wirklich wunderbar, so ein doctor honoris causa. Alles gratuliert Dir, Dein Ansehen steigt sogar bei denen, die dich schon lange kennen. Und die meisten (Beat!) sagen, ich hätte den „schon längst“ (Beat!) verdient. So überzeugend, dass ich es jetzt auch glaube.
Natürlich musste ich in den rund 45 schreibaktiven Jahren zuvor (eineinhalb mal Dreissigjähriger Krieg, wenn ich richtig rechne) ausschliesslich freundliche Dinge über unsere alte Uni und die Uni-Leute schreiben. So im Sinne von „schaut mal her, was diese gescheiten und besten Leute in unserer Stadt wieder ausserordentlich Interessantes gefunden haben“. Dazu schreibe ich schon fünf Jahre erfolgreich meine Spalte „Kinder fragen – Martin Hicklin antwortet“ jeden Freitag in die BaZ, um die Freuden des Wissenserwerbs vorbereitend zu propagieren. Dass ich an der Gründung der Kinder-Uni dabei war, passt ganz gut. Einer von der Basler Zeitung musste ja.
Auch mein Vierteljahrhundert Mitgliedschaft in der Chefredaktion der Basler Zeitung habe ich nur dazu genutzt, der Uni jede Kritik vom Halse zu halten. Zum Beispiel wegen Bologna und so. Es gab ein paar Ausrutscher, wo ich versehentlich fast kritisch wurde. Geht jedem Reaktor so. Das hat man mir verziehen. Meistens war ich nur gegen das Volk. Das aber richtig. Es ist darum treffend, Beat, von einer „Krönung“ zu sprechen, wenn man einen alten Wissenschaftsreaktor nach eines langen Lebens Streben endlich am Betriebsziel sieht.
Allerdings bekommt man in Basel in der nach mir benannten Martinskirche, die ja so lange auf diesen Tag hat warten müssen, zwischen elegantem Mozart weder Hut noch Krone, sondern eine grosse Röhre. Sie war bei mir grün, weil dies die Farbe der verleihenden Fakultät ist. Ein Grün wie aus der Farbe der Wahrheit (Blau) und des Neides (Gelb) gemischt, so schön und vielbedeutend!
A propos grosse Röhre: Soeben ist im Johannes Petri-Verlag (einer kostbaren Seiten-Ranke des altehrwürdigen Schwabe-Verlags) eine Sammlung von BaZ-Glossen von meinem Kollegen in Schule und Beruf, Ueli Goetz, und mir erschienen. Sie heisst wie die einstige Rubrik „CoffeeTalk – Vergnügliches aus der Wissenschaft“ und sieht dank unser aller ANNA Zeichnungen erst wirklich einladend aus. Das im Handel leicht käufliche Buch sei, das sagen viele, eine Zierde jeder auch kleinen Bibliothek feinsinniger Menschen. Es war Uelis Idee, seit er beschlossen hat, die Feder mit den Steuerrädern (sagt man dem so?) seiner stolzen Schiffe zu vertauschen und er diesen wässrigen Lebensabschnittwechsel mit was wertvoll Gedrucktem begehen wollte. Ist ihm und natürlich dem Verlag ausgezeichnet gelungen. Am 11. Dezember machen wir sogar eine Lesung. Mal was anderes als immer nur schreiben und segeln.