CLINAM Konferenz zur Nanomedizin, Session 3, 23. Mai
Die klinische Nanomedizin hat noch einige Probleme zu lösen. Nicht alle können die Probleme jedoch gut beschreiben. Jedenfalls nicht in zehn Minuten, wie es hier an CLINAM gefordert wird.
John Pickup, Professor am Kings College in London schaffte es eindrücklich im Fall von Diabetes. Es gibt zwei Typen. Bei Typ I sind die Produktionsstätten des Insulins in der Bauchspeicheldrüse schon im frühen Alter defekt und produzieren nicht genug. Bei Typ II wird der Körper erst im späteren Verlauf des Lebens resistent gegen das Insulin.
Nanomedizin könnte in vielerlei Hinsicht helfen. Zum Beispiel bei der schwierigen Zellspende bei Typ I. Die Zellen tierischen Ursprungs müssen dabei vor dem Immunsystem geschützt werden. Dafür könnten Nanokapseln zum Einsatz kommen. Allerdings sind müssen die Wände der Kapseln durchlässig genug sein, damit das Insulin heraus diffundieren kann. Die Verträglichkeit der Kapselwände ist ein weiteres Problem. Für das Insulin selbst gibt es noch Verbesserungspotential. Es sollte schneller und länger anhaltend wirken. Andere Vorschläge von Pickup sind Appetitzügler und Entzündungshemmer weil beim Typ II Entzündungssymptome erkennbar sind.
Die anderen beiden Präsentatoren blieben ziemlich allgemein. Einerseits ist noch Nanotechnologie gefragt, damit Gelenkprothesen von den Knochen gut vertragen werden und sich das anliegende Knochenmaterial nicht zurückbildet. Im Augenblick braucht es oft Zementmaterialien damit die Prothesen halten. Nanotechnologien sollen den Knochen dazu bringen dicht um die Prothese herum zu wachsen. Infektionen sind da ein grosses Risiko. Das meinte Enrique Gómes Barrera, Professor an der Universität Madrid.
Vincenzo Costigliola, der Präsident der European Medical Association und der European Association for Predictive and Preventive and Personalised Medecine sprach die Ebene der Vernetzung und Information der Ärzte und Forscher an. Er forderte mehr Vernetzung, damit die Patienten in Europa auf gleiche Qualität hoffen können. Es gäbe viele Fakten, aber die Regulierung hinke hinterher. Es brauche frühere Eingriffe und personalisierte Therapien. Die psychischen und wirtschaftlichen Kosten wurden dabei aber nicht berücksichtigt.
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