Unser Kollege und Ex-Sciencesofa-Blogger Marcel Hänggi war heute im Rendez-vous von Radio DRS. Dort wurde er zu seinem neuen Buch „Ausgepowert – Das Ende des Ölzeitalters als Chance“ befragt. Sein Buch kommt zu einem guten Zeitpunkt heraus: die Energiedebatte um Atomstrom und Fukushima ist in vollem Gange.
Wie gewohnt ist Hänggi ein scharf denkender Kritiker unserer Gesellschaft. Die Förderung der Freiheit der Einen bedeutet automatisch die Einschränkung der Freiheit der Anderen. Zum Beispiel fördert der Strassenbau die automobile Freiheit, schränkt aber gleichzeitig die Bewegungsfreiheit von Kindern ein. Ähnlich verhält es sich mit Verzicht und Gewinn: Verzicht auf Energie kann Gewinn an Lebensqualität bedeuten.
Eigenartig ist sein Vergleich von Autofahren und Naziideologie. Dass Hitler die ersten Autobahnen bauen liess, Henry Ford ein Hitler Sympathisant war und die Autos im Verkehr „gleichgeschaltet“ sind, mag sein, sagt aber nichts aus. Hänggi bringt damit die Debatte auf eine unnötig historisch aufgeladene Ebene und lädt damit zu Scheindebatten ein, die vom Thema ablenken.
Ich habe das Buch noch nicht gelesen. Wenn es ähnlich erfrischend ist, wie sein vorheriges zur Klimadebatte, dann lohnt sich die Lektüre auf jeden Fall.