Wo die Sofablogger kürzlich sassen, im Bahnhofbuffet Olten (wir mussten umbaubedingt dessen Selbstbedienungsfortsatz frequentieren), wurde vor 107 Jahren die schweizerische FDP gegründet. Dieser Zufall ist Anlass genug, im Hinblick auf die Wahlen im Herbst die Plattformen und Programme einiger Parteien auf Wissenschaft und Forschung hin abzuklopfen.
In lockerer Reihenfolge werden in der nächsten Zeit Auszüge und Bezüge (zum politischen Alltag) präsentiert. Eine erste, streng quantitative Auswertung mittels Volltextsuchen nach «Wissenschaft» in den Programmen von BDP, CVP, FDP, Grüne, SP und SVP ergibt ein schreckliches Bild:
- Nicht eine einzige Nennung bei den Grünen.
- Die BDP kann sich gerade mal ein Mal zum Einsatz des Wortes Wissenschaft durchringen.
- Nicht besser sieht es bei der CVP aus; dort wimmelt es dafür von Forschungen.
- Die FDP setzt ausschliesslich auf die Naturwissenschaften (zwei Mal).
- Bei der SVP gibt es zwei Nennungen und einige verwandte Adjektive.
- Bei der SP kommen sogar die Human- und die Sozialwissenschaften zum Zug (neun Nennungen).
Da haben doch vor kurzem die Akademien Schweiz Empfehlungen an Forschende zur wissenschaftlichen Politikberatung publiziert, damit die Bringschuld der Wissenschaften besser abgetragen werden kann. Nur: Will die Politik, wollen die Parteien damit etwas anfangen können? Der erste quantitative Blick lässt nichts Gutes erahnen.
PS.
Im Bahnhof Olten ist ja auch einer der wenigen Gedenksteine für die vielen Nullen dieser Welt zu sehen (bei der Treppe auf Gleis 12, wenn ich mich nicht irre).