Was nehmen wir jetzt mit? Zeit für eine Zwischenbilanz. Was nimmst Du mit, fragt Erwin Koller den Präsidenten akademien-schweiz (klein geschrieben!) Prof. Peter Suter. Die Kommunikation will er verbessern, die Studierenden sollen bereits darauf sensibilisiert werden, die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern zu pflegen. Bei Berufungen darf es nicht mehr sein, dass bei Berufungen ein Auge in bezug auf didaktische, kommunikative Mängel zugedrückt wird, weil der/die Berufene „wissenschaftlich so gut ist“. Das dürfe nicht mehr sein. Wissenschaft dürfe nicht eine geschlossene Gesellschaft sein (verstanden wohl als nicht mit der Öffentlichkeit kommunizierende), sondern müsse, schon weil die Gesellschaft Geldgeberin ist, offen kommunizieren. Peter Suter glaubt (als Basler in Genf), dass die Romandie etwas wissenschaftsfreundlicher sein („etwas“ kann bis zu 20 Prozent betragen). Aber die Romandie ist dann auch kritischer, es gibt eher kritische Stimmen, die sich äussern.
Nationalrätin Kathy Riklin, die jetzt auch Christine Beerli, die Präsidentin von Science et Cité, vertritt, glaubt, es brauche vor allem Figuren, die „Wissenschaft“ und ihre Anliegen glaubhaft vertreten. Man müsse die Leute dafür aber auch ausbilden. Jeder Wissenschafter muss einfach so und so viel zu kommunizieren, auch wenn er nicht von einem Medium angefragt werde. Vielleicht im Park vor den Tauben? Wir haben als Journalisten Leute, die sich selber melden, nicht so gern, erinnert sich Erwin Koller an journalistische Vergangenheit.
SNF-Direktor Daniel Höchli meint, man müsse bei Ausrichtung von Forschungsgeldern und Anstellungen auch diesen Asopekt der Kommunikation ansprechen. Wissenschaft müsse verschiedene Ebenen bespielen. Sie muss erklären können, wie sie an sich funktioniert. Auf dieser Basis können dann weitere Aktivitäten erfolgen, aktiv und reaktiv. Reaktiv dann, „wenn Journalisten kommen“. Forschende müssten dann auch darauf zählen können, dass sie nicht missbraucht werden.
Live-Blogging an Tagung „Wissenschaftskommunikation – Chancen und Grenzen“ der akademien-schweiz
