Also ich weiss nicht, wies Euch geht. Aber mich beginnen die Meldungen der Suchtstelle für Alkohol-und anderer Drogenprobleme langsam zu nerven. Nach den angeblich zahlreichen und jugendlichen Koma-Trinkern schrecken sie die Allgemeinheit mit der Online-Sucht auf und behaupten, es gäbe hierzulande mindestens 70000 Betroffene, ganz zu schweigen von den 110000 Gefährdeten. Nimmt mich mal wunder, wie diese Zahlen zustande kommen, vermutlich aufgrund einer Online-Umfrage mit Selbsteinschätzung. Seltsam finde ich auch die Unterscheidung zwischen berufsbedingter und freizeitlicher Online-Aktivität. Implizit sagen sie damit ja, dass 35 Internet-Stunden pro Woche am Arbeitsplatz unproblematisch sind, in der Freizeit aber suchtgefährdend. Mich errinnert das ein wenig an die Abstinenzbewegten und hinterlässt eher mehr als weniger uangenehme Assoziationen.
Okt. 22nd, 2008 by Stefan Stöcklin | 1 Comment »
Hier kommt nichts mehr Neues
V.a. Chats und Onlinespiele binden ja Menschen ans Internet, also soziale Aktivitäten im virtuellen Raum. Für die Fachstelle aber scheint (extensives) virtuelles soziales Verhalten Sucht zu sein und nur das Reale zu zählen: „Je mehr Zeit das Internet beansprucht, desto weniger Zeit bleibt für anderes. Soziale Beziehungen oder die schulische/berufliche Leistung können leiden.“ Auch die übrigen Symptome überzeugen wenig und sind bei Bücherwürmern und Couchpotatoes mindestens so verbreitet: „Auch Haltungsschäden, ein gestörtes Essver-halten, Kopfschmerzen oder Sehschwierigkeiten sind möglich.“ Ich möchte mit all dem nicht sagen, dass es Internetsucht nicht gibt. Die Frage ist nur, wie weit der Begriff gefasst wird.